Ergotherapie macht den Alltag barrierefrei – zu jeder Jahreszeit, wie auch jetzt in der Weihnachtszeit. Mit unserem innovativen Konzept von der Tele-Ergotherapie Routine bringen wir Ihre Therapie zu Ihnen nach Hause. Die Tele-Ergotherapie eröffnet neue Möglichkeiten für KlientInnen und TherapeutInnen. Wie zum Beispiel ein therapeutisches Weihnachts-Plätzchenbacken in der eigenen Küche.

Plätzchenbacken mit der Tele-Ergotherapeutin

„Der Plätzchenteig fühlt sich ja an wie Therapieknete!“ sagt meine Klientin fröhlich, die gerade Ihren Plätzchenteig mit beiden Händen warmknetet. Sie steht gerade bei sich zuhause in der eigenen Küche. Bereits in die Videotherapie eingeloggt und den Laptop auf der Küchenzeile positioniert. Ich, Ihre Tele-Ergotherapeutin, stehe auch in meiner eigenen Küche und kann in Echtzeit mit Ihr, auf der anderen Seite Deutschlands, Plätzchen backen. Doch das gute dabei ist: Wir backen nicht einfach nur Plätzchen. Dahinter stehen therapeutische Ziele.

Welche Ziele gibt es beim Plätzchen-Backen in der Tele-Ergotherapie?

Diesmal ist es zum einen die Steigerung der Handfunktion, die Kräftigung der Hand und der Aufbau der selektiven Beweglichkeit der Fingergelenke im Alltag bei CRPS (=Komplexes Regionales Schmerzsyndrom). Und zum anderen trägt die Fokussierung auf eine alltägliche Aufgabe, die Freude bereitet, dazu bei, die möglichen Sensibilitätseinschränkungen oder Schmerzen, die bei CRPS auftreten können, in diesem Moment zu regulieren.

Außerdem fördert das Plätzchenbacken auch die Kreativität, regt den Genuss an, wenn der Teig, den man selbst hergestellt hat, auch mal probiert werden kann.

Während unserer Therapiestunde habe ich der Klientin verschiedene Übungen gezeigt. Zum Beispiel sollte sie beim Formen ausstechen die Plätzchenförmchen immer so halten, dass sie mit jedem Finger abwechselnd den Pinzettengriff ausführt. Außerdem zeigte ich ihr Wahrnehmungsübungen. Dabei sollte sie z.B. die Oberflächenstruktur des Teiges beim Rollen mit beiden Händen, des Tisches beim Auftragen des Mehles und die Beschaffenheit des Mehles achtsam erspüren und beschreiben.

Die Vorteile der Tele-Ergotherapie im häuslichen Umfeld

Ein großer Vorteil der Tele-Ergotherapie ist es auch, dass die KlientInnen direkt vom eigenen zuhause aus, die Therapie in Anspruch nehmen können. Viele KlientInnen beschreiben schon nach einigen Therapieeinheiten, dass sie sich sicherer fühlen und die Alltags-Ziele, die sie sich selbst gesetzt haben, mehr in den Mittelpunkt stellen können. Sie können sich in ihrem eigenen Umfeld stressfreier und ausdauernder auf die Therapie einlassen. Auch neben den Tele-Ergotherapie-Einheiten fällt es ihnen leichter, an den auf sie abgestimmten Übungen dranzubleiben.

Auch meine oben beschriebene Klientin, mit der ich Weihnachtsplätzchen gebacken habe, sagt selbst von sich: „Ich fühle mich nach den Therapieeinheiten entspannt und spüre eine Verbesserung des Druckes in meiner Hand. Die Hand ist danach immer besser durchblutet. Ich kann die Übungen im Alltag gut umsetzen und übe regelmäßig selbstständig weiter.“

8 Tipps zum Plätzchenbacken mit Handfunktionsstörungen

  • Anstatt Ausstechförmchen können Sie einen Becher verwenden, wenn sie Schwierigkeiten mit dem Faustschluss oder bei der Finger-Daumen-Opposition (d.h. die Finger einzeln an den Daumen zu tippen) haben. Dann werden es eben Runde Plätzchen J.
  • Anstatt ein Nudelholz können Sie eine Thermoskanne zum Ausrollen verwenden. Dies fördert das Gelenksschonende arbeiten und kann außerdem mit kaltem Wasser gefüllt werden. So bleibt der Plätzchenteig nicht kleben!
  • Nehmen Sie sich Zeit beim Kneten und Ausstechen. Machen Sie keine zu schnellen Bewegungen. Plätzchen backen kann sehr achtsam sein.
  • Wenn Sie den Teig vorher im Kühlschrank hatten und keine Kälte spüren möchten, können Sie den Teig auch vor dem Kneten kurz auf der Heizung aufwärmen. So wird er auch weicher und der Teig fühlt sich geschmeidiger in den Händen an.
  • Nehmen Sie zum groben Kneten des Mürbeteiges eine Küchenmaschine. Wenn der Teig dann zusammenklebt, können Sie langsam mit beiden Händen weiterkneten.
  • Achten Sie auf ihre eigene Grenze. Wann benötige ich eine Pause?
  • Achten Sie beim Plätzchenbacken immer darauf, dass Sie einen geraden Stand oder Sitz einnehmen und Ihre Schultern weit von den Ohren entfernt sind. Ihr Kopf ist die Verlängerung Ihrer Wirbelsäule.
  • Um die Sensibilität anzuregen oder zu Desensibilisieren: Erfühlen Sie die unterschiedlichen Küchenmaterialien und Zutaten. Stellen Sie sich die Frage: Wie fühlt es sich an? Ist es weich, eher kratzig oder warm? Vergleichen Sie dieses Gefühl auf beiden Seiten.

Hier haben wir eine passende Rezept-Idee für Sie!

Einfache Matcha-Plätzchen:

  • Gesamtzeit: 1 Stunde mit Backen
  • Schwierigkeitsgrad: einfach
  • Plätzchen Anzahl: ca. 55 Stück

Zutaten für einen Mürbeteig – für circa 45 Plätzchen:

  • 200 g Butter (weich)
  • 75 g Puderzucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 1 Eigelb
  • 250 g Mehl/Dinkelmehl
  • 1 EL Matcha
  • 1 Prise Salz

Alles verrühren. Teig in Folie (Backpapier/Klarsichtfolie) zu einer Rolle formen. 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Rollen in knapp ½ cm dicke Scheiben schneiden. Bei 180 Grad Ober-Unterhitze/ Umluft 160 Grad im vorgeheizten Ofen backen lassen. Anschließend gerne zur Hälfte in geschmolzene Dunkle-, Helle- oder Vollmilchschokolade stecken.

Guten Appetit und eine schöne Weihnachtszeit! 

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Hallo, mein Name ist Lea Baruth, die leitende Ergotherapeutin und Ihre Ansprechpartnerin.

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